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The Thin Line

Pop-up-Ausstellung - ukrainische Fotografinnen und Fotografen dokumentieren das Leben in ihrem Land

13.12.2022 bis 05.02.2023

The Thin Line

The Thin Line | Der schmale Grat

The Thin Line ist eine Fotografieausstellung, die den schmalen Grat zwischen der Zeit vor dem Invasionskrieg in die Ukraine und jener schrecklichen Realität danach thematisiert. Die Präsentation im Europäischen Kunstforum wurde kurzfristig im Rahmen des Programms Fokus > Ukraine 2022 realisiert.

Termine

2. Ausstellungsperiode / Winter
13. Dezember 2022 – 5. Februar 2023
Die Pop-up-Ausstellung ist zu den gewohnten Zeiten geöffnet (Änderungen vorbehalten):
Dienstag - Samstag 14-18 Uhr, Sonntag und Feiertage 10-18 Uhr

Schließung über die Feiertage
Die Ausstellungen bleiben am 31.12.2022 geschlossen


1. Ausstellungsperiode / Sommer

24. August ‒ 16. September 2022: Ausstellung
Öffnungszeiten (Änderungen vorbehalten):

24. bis 25 August, Mittwoch - Donnerstag 14-19 Uhr
28. August, Sonntag 14-19 Uhr
30. August bis 3. September, Dienstag - Samstag 14-19 Uhr
4. September, Sonntag 10-19 Uhr
6. bis 8. September, Dienstag bis Donnerstag 14-19 Uhr
11. September, Sonntag 14 bis 19 Uhr
13. bis 16. September, Dienstag - Freitag 14 bis 19 Uhr


Eventuelle weitergehende Öffnungszeiten werden kurzfristig bekanntgegeben bzw. sind auf Anfrage nach Vereinbarung möglich.

Die Öffnungszeiten können sich auch kurzfristig ändern, bitte informieren Sie sich zur Sicherheit vor Ihrem Besuch noch einmal online oder per Telefon.

  • Der Eintritt in die Ausstellung und zu den Begleitprogrammen ist kostenlos.
  • Die Teilnahme an Veranstaltungen vor Ort wird als Zustimmung für die Verwertung in den Videoaufnahmen in Zusammenhang mit der Ausstellung gewertet.
The Thin Line - Vernissage - Kateryna Moskalyuk
23.08.2022
18:00 Uhr bis 20:00 Uhr
Vernissage der Ausstellung The Thin Line | Der Schmale Grat ... >>>

Ausstellende Künstlerinnen und Künstler

Konstiantyn Chernichkin
Yulia Chervinska
Igor Efimov
Sirhii Hudak
Serhii Korovaynyy
Andriy Lomakin
Kateryna Moskalyuk
Oleksandr Navrotskyi
Mikhail Palinchak
Volodymyr Petrov
Vyacheslav Ratynskyi
Elena Subach

 

Über die Ausstellung


An einem Wintermorgen wurden wir von Explosionen geweckt. Das war der Beginn der Invasion in die Ukraine durch russische Truppen. Ausländische Medien prognostizierten eine rasante Entwicklung – wir sind inzwischen geduldig und widerständig geworden. Es ist inzwischen seit acht Jahren Krieg in der Ukraine. In dieser Zeit haben wir uns unweigerlich verändert: Unser Zeitverständnis, unsere täglichen Gewohnheiten, unsere Werte.

In dieser Ausstellung finden sich zwischen Bildern von Krieg und Zerstörung auch Bilder aus viel früheren Zeiten, die in friedlichen Städten und Dörfern aufgenommen wurden. Wie in unserer Erinnerung, in der Momente des Lebens vor dem Krieg auftauchen, aber dann sehen wir uns um und werden zurück in die Realität katapultiert. In eine Realität der zerstörten Städte, wo Menschen auf offener Straße getötet werden.

Es scheint, als wäre alles, was uns früher widerfahren ist, ein Traum, den wir nicht in vollem Umfang erleben, fühlen und genießen konnten. Der schmale Grat zwischen Vergangenheit und Gegenwart, zwischen Fata Morgana und Realität.

(Kateryna Radchenko)


Was muss passieren, damit sich das Leben der Menschen eines Landes radikal verändert; im wahrsten Sinne des Wortes also kein Stein auf dem anderen bleibt? Wir alle verfolgen diese Veränderung in den Medien. Nur: sehen wir die Bilder eigentlich noch und welche Bilder sehen wir? Und was hat eigentlich unser Bild der Ukraine bisher geprägt?

Dazu kommt eine völlig neue Frage. Welches Bild des Krieges prägen heute die sozialen Medien? „The Thin Line“ ist eine Fotografieausstellung, die den schmalen Grat zwischen der Zeit vor dem Invasionskrieg und jener schrecklichen Realität danach, thematisiert. Die Fotografinnen und Fotografen der Ausstellung waren zum Beispiel im Bereich Architektur, Portrait oder Bildstrecken tätig; sie sind jetzt Kriegsfotografinnen und Fotografen.

Der Instagram-Account der Fotojournalistin und Dokumentarfotografin Kathryn Moskalyuk verdeutlicht den biographischen Bruch der Ukrainerinnen und Ukrainer: Nach Bildreportagen aus Sri Lanka und der Dominikanischen Republik zeigt eine Videoaufnahme vom 26. Februar 2022 den grauverhangenen Himmel über Lviv, die Luftangriff-Warnsirenen heulen im Hintergrund. Im März dann zeigt eine Fotoserie Freiwillige beim Flechten von Tarnnetzen (siehe Bild oben) – einen Beitrag leisten, dass wollten in diesen Tagen auch in unserem Land viele Menschen. Gewissermaßen sind die neuen Bilder von Fotografinnen und Fotografen wie Moskalyuk natürlich auch als ein solcher Beitrag zu sehen.

Der schmale Grat zwischen Traum und Wirklichkeit zeigt sich auch in den beiden Fotografien mit Bäumen von Oleksandr Navrotskyi und Michail Palinchak. In surrealer Schönheit und voller Poesie wehen einerseits zarte Fähnchen in einer paradiesischen Idylle, während auf der anderen Seite eine Birke in Borodjanka, wie die gesamte Stadt, in der sie steht geborsten, zertrümmert, fragmentiert und verwundet ist. Die Wahl des extremen Bildausschnittes, der Fokus auf die zersplitterten Äste ermöglicht hier eine surreale und dramatische Bildsprache. Wir sehen in hochästhetischen Bildern Alltag und Normalität des Grauens sowie die brutalen Zerstörungen. Die trügerische Verführung bildnerischer Illusion wird zeitgleich mit ihrer schockierenden Banalität spürbar.

Oleksandr Navrotskyi: Serie TE+RIS, 2020; Bild: sw-Fotografie - auf einer zwischen Bäumen im Zickzack gespannten Wäscheleine hängen große Tücher mit vielen Textzeilen Mikhail Palinchak: Borodianka, 2022; Bild: Angebrochene Birkenäste vor einer ausgebrannten Betonfassade, am Ende eines Astes aht sich ein schmutziges rotes Tuch verfangen, Farbstimmung: dunkel, schwarz-grau dominiert

Die Kuratorin, Dozentin und Fotografin Kateryna Radchenko ist interessiert an Themen wie Manipulation, Propaganda und Laienfotografie. Sie ist Gründerin der Odesa Photo Days - Festival für zeitgenössische Fotografie Odessa. 2013 traf sie bei einem internationalen Kulturmanager-Austauschprogramm der Robert-Bosch-Stiftung und Mit Ost e.V. die Kuratorin Sandra Dichtl, die als Museumsmitarbeiterin, Ausstellungsmacherin und Gründungsmitglied des Kollektivs udei e.V. tätig ist. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine standen beide im engen Austausch über Unterstützungsmöglichkeiten. Radschenko lebt eigentlich in Kiew, ist aber inzwischen in Lviv tätig, wo sie ihre Kontakte in die Fotografieszene des Landes bündelt und über ihre Kontakte in der internationale Kunstszene die Verbreitung der Bilder ermöglicht. Das Projekt The Thin Line ist das Ergebnis der Begegnung 2013 und zeigt eine enorme künstlerische Flexibilität. Es kann und will kein Ersatz für das Fotofestival in Odessa sein, dennoch ermöglicht es uns einen Blick auf das Leben der Menschen aus der Sicht künstlerischer Fotografie.

(Sandra Dichtl)

 

Organisation:

  • Kateryna Radchenko, Kuratorin und Gründerin der Odesa Photo Days
  • Sandra Dichtl, Co-Kuratorin, udei e.V.
  • Eike Berg, Co-Kurator und Ausstellungsdesign im Europäischen Künstlerhaus

Mit vielem Dank an:

  • Kulturamt der Stadt Freising
  • Ingo Bartha, Leiter des Kulturamts
  • Goethe Institut



Öffnungszeiten

Ausstellungen

Sommer (März-Okt)
Di - Sa 14-19 Uhr
So + Feiertage 10-19 Uhr

Winter (Nov-Feb)
Di - Sa 14-18 Uhr
So + Feiertage 10-18 Uhr
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Das Titelbild des Flyers über die Kunstwerke im Skulpturengarten im Außenbereich des Schafhofs - Europäisches Künstlerhaus Oberbayern zeigt die Skluptur "SpaceSheep" des ungarischen Künstlers Csongor Szigeti, ein silbernes, halb abstraktes Schaf auf einer Wiese.
Flyer über den Skulpturengarten im Außenbereich des Kunstforums
Zum Herunterladen: PDF 10 MB

Jahresthema

In jedem Jahr werden mehrere Ausstellungen durch ein Thema in einen Kontext gestellt. Verschiedene Perspektiven auf ein Thema erleichtern den Zugang und steigern Verstehen und Spaß beim Erleben von Kunst.

2024: Stories