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Via Lewandowsky: Murmeln in Sektor Null

Via Lewandowsky entwickelt eine neue Soundinstallation für die Ausstellung im Schafhof, die mit der Form des Ausstellungssaals und der Sprache als "Urstoff" der Menschwerdung spielt.

21.10.2017 bis 03.12.2017

Via Lewandowsky: Murmeln in Sektor Null

Termine

21. Oktober ‒ 3. Dezember 2017: Ausstellung im Erdgeschoss und im Tonnengewölbe im 1. Stock
Im Rahmen des Jahresthemas Sound
Öffnungszeiten: Di-Sa 14-19 Uhr, So+Feiertage 10-19 Uhr und nach Vereinbarung
Ikon barrierefrei Die Ausstellungsräume und das Café sind barrierefrei zu erreichen.

20. Oktober, Freitag 19 Uhr: Vernissage
Shuttlebus vom Bhf Freising zum Künstlerhaus: 17.30-17.50 Uhr; zurück; 19.45 Uhr
Grußwort: Anton Spitlbauer, Kulturreferent des BezirksOberbayern
Einleitung: Dr. Björn Vedder, Kurator der Ausstellung

21. November, Dienstag 17 Uhr: treffpunkt+kunst
Führung durch die Ausstellung mit Alexandra M. Hoffmann

26. November, Freitag 19 Uhr: KUNST#TAG 056 ‒ Komplizen im Spiel
Lesung und Künstlergespräch mit Durs Grünbein und Via Lewandowsky
Im Rahmen des 35. Literarischen Herbstes in Freising
Shuttletaxi vom Bahnhof Freising zum Künstlerhaus: 14.55 Uhr (vor dem Bahnhofsgebäude); zurück: 17.45 Uhr

Ein Blick in die Ausstellung

 

Über die Ausstellung

Die Ausstellung besteht aus zwei Teilen, einer 32-Kanal Soundinstallation im Erdgeschoss des Schafhofs und einer 80-Kanal-Soundinstallation im Tonnengewölbe. Beide zeigen zentrale Merkmale von Lewandowskys Arbeit mit dem Sprachmaterial.

Die große Installation im Tonnengewölbe bedient sich des großen Repertoires sprachlicher und parasprachlicher, lautlicher und klanglicher Elemente und verbindet sie mit einer Inszenierung des Raumes als Arche. Dabei geht Lewandowsky von dem Eindruck aus, den das Tonengwölbe auf ihn macht, und versetzt den Besucher in den Bauch des biblischen Schiffes. In diesem Fall transportiert es jedoch Menschen und keine Tiere. Die Arche ist ein Mannschaftstransporter, ein Expeditionsschiff auf Weltentdeckungsreise.

Die Installation im Erdgeschoss besteht aus 32 Megaphonen, die räuspern. Sie wechseln einander ab, treten in den Dialog oder fallen einander ins „Wort“, fügen sich aber schließlich in eine konzertante Struktur. Sie führt in Lewandowskys Arbeit mit dem Sprachmaterial ein und dient als eine Art Schleuse für die große Installation im Obergeschoss.

Die Ausstellung verbindet die Vorstellungen von Arche (von Latein. arca, dem Kasten) und arché (dem griechischen Wort für den Urstoff, aus dem Welt geschaffen ist). Indem sie das Tonnengewölbe als Schiffsraum inszeniert, transportiert die Arche die komplexe Poetik eines Raumes. Arché bezeichnet im Altgriechischen einen Urstoff, von dem die Vorsokratiker dachten, dass die Welt daraus gemacht oder geformt sei. In einer moderneren Sichtweise könnte man als einen solchen Urstoff auch die Sprache ansehen. Die Dinge existieren zwar auch außerhalb der Sprache, bekommen aber erst durch ihre Benennung für den Menschen eine Bedeutung. Lewandowskys Arche ist damit eine Metapher für die menschliche Existenz. Die Arche ist das Schiff des Seins.


Über den Künstler

Von 1982 bis 1987 studierte Via Lewandowsky an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Zwischen 1985 und 1989 veranstaltete er dort mit der Avantgardegruppe der „Autoperforationsartisten“ subversive Performances, die den offiziellen Kunstbetrieb der DDR unterliefen. 1989 verließ er kurz vor der Wende die DDR und zog nach Westberlin. Er reist viel und hatte diverse längere Aufenthalte im Ausland u. a. in New York, in Rom, in Peking und in Kanada. Er lebt in Berlin.

Via Lewandowsky arbeitet mit wechselnden künstlerischen Medien. Am bekanntesten sind seine skulptural-installativen Arbeiten und seine Ausstellungsszenografien mit architektonischen Einflüssen (z. B. „Gehirn und Denken: Kosmos im Kopf“, Deutsches Hygiene-Museum Dresden, 2000). Bereits seit den 1990er Jahren integriert er immer wieder Soundartelemente in sein Werk, dieser klangkünstlerische Aspekt bekommt in den späteren Arbeiten, oft in Kombination mit performativen Anleihen, zunehmend mehr Gewicht (z. B. „Oh tu nove verde“, 2011; „Applaus“, 2008).

Via Lewandowskys Fokus ist nicht auf eine festgelegte künstlerische Form gerichtet, sondern auf eine inhaltliche Basis, welche die Diversität der optischen Erscheinung der Werke bündelt. ... Die Überlagerung von verschiedenen Verständnisebenen und das bewusste Fehlleiten durch das Auslegen missverständlicher narrativer Stränge sind Via Lewandowskys Arbeit generell eigen.

Weitere Informationen: www.vialewandowsky.de


Flyer zum Herunterladen

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Programmangebote für Schulen  
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