Als Zeichen seiner Anerkennung verleiht der Bezirk Oberbayern an Menschen, die sich in besonderer Weise ehrenamtlich um das öffentliche Wohl in Oberbayern verdient gemacht haben, die Bezirksmedaille.
„Wir als Bezirk Oberbayern wollen ein Zeichen in der Gesellschaft dafür setzen, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement jeder einzelnen Person ist“, betonte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Verleihung der Bezirksmedaille im Kloster Seeon. Mederer bezeichnete ehrenamtlich tätige Menschen als unverzichtbaren Teil der Gesellschaft und nannte das Engagement der ausgezeichneten Personen „ein Geschenk für unser Land“. Er zitierte die Lebensweisheit, dass man entweder von einer besseren Welt träumen könne oder aufwachen und anpacken, um etwas zu bewegen und zu verändern. Mederer führte aus, dass die Menschen, die der Bezirk mit der Bezirksmedaille ehrt, zu denen gehören, die aufgewacht sind und anpacken. „Das ist vorbildlich. Dafür wollen wir Sie als Vorbilder ehren“.
Zu den Geehrten zählt Brigitte Lindmeier.
Als Vorbild möchte ich Ihnen nun Brigitte Lindmeier vorstellen: Für sie ist es eine Selbstverständlichkeit, den Schatz ihres Wissens und ihrer Erfahrungen weiterzugeben und sich ehrenamtlich für die Belange von Menschen mit Behinderungen zu engagieren.
In Südostoberbayern erhebt sie ihre Stimme in mehreren Gremien für die Belange für Menschen mit Sehbehinderung und wird dabei von Kommunen ebenso geschätzt wie von Bürgerinnen und Bürgern.
Ihr Engagement ist nachhaltig und tragfähig: Es reicht fast zwei Jahrzehnte zurück. Vor 17 Jahren übernahm sie eine offizielle Funktion in der Bezirksgruppe Oberbayern-Rosenheim beim Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund e. V.
Seitdem ist ihr Engagement für ihre Mitmenschen weiter gewachsen: Lindmeier absolvierte eine Ausbildung zur Blinden- und Sehbehindertenberaterin und wurde zur Beraterin für die Landkreise Altötting und Mühldorf berufen.
In dieser Funktion berät und begleitet Frau Lindmeier blinde und sehbehinderte Menschen ebenso wie auch Menschen, die von einer Sehbehinderung bedroht sind, sowie deren Angehörige. Sie bringt Betroffene zum Erfahrungsaustausch zusammen und informiert über Hilfsmittel, Nachteilsausgleiche, die Möglichkeiten einer sozialen Rehabilitation, Berufs- und Freizeitmöglichkeiten.
Im Laufe der Zeit wurde es immer mehr, was Frau Lindmeier ehrenamtlich mit übernommen hat. Erst war da die ehrenamtliche Leitung der Bezirksgruppe mit Personal- und Haushaltsverantwortung. In dieser Position hat sie eine Schlüsselposition inne als Vermittlerin von Kontakten zu anderen Selbsthilfeorganisationen sowie zur kommunalen Verwaltung und Politik. Diese nutzte sie, um auf die Situation und die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen aufmerksam zu machen.
Als natürlicher nächster Schritt war für Lindmeier bald ein weiteres Engagement selbstverständlich: die Mitarbeit im Arbeitskreis „Bauliche Barrierefreiheit“. Hier kämpft sie darum, Einschränkungen der Teilhabe am öffentlichen Leben für Blinde und sehbehinderte Personen zu verringern: Unermüdlich weist sie darauf hin, wenn beispielsweise an öffentlichen Gebäuden barrierefreie Informationen fehlen.
Schließlich bringt sich Lindmeier auch im Arbeitskreis Qualifizierung mit ein. Sie ist dafür verantwortlich, dass die ehrenamtlich Beschäftigten stets über fundiertes Fachwissen verfügen, damit die Qualität einer kompetenten Beratung gewährleistet ist.
In den vielen, vielen Jahren, in denen Frau Lindemeier ehrenamtlich aktiv ist für blinde und sehbehinderte Menschen sowie für Personen, die von Behinderung bedroht sind, hat sie viel zum besseren und verständnisvollen Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung beigetragen.
Das ist vorbildlich! Deshalb wollen wir ihr Engagement ehren und als äußeres Zeichen Frau Brigitte Lindmeier mit der Bezirksmedaille auszeichnen! Danke.
Bezirkstagspräsident Josef Mederer (links) verleiht die Bezirksmedaille an Brigitte Lindmeier.
Foto: Wolfgang Englmaier
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