Herausragendes für die Allgemeinheit geleistet:
Bruder Martin (Berni) aus Ingolstadt mit der Bezirksmedaille geehrt
„Wir als Bezirk Oberbayern wollen ein Zeichen in der Gesellschaft dafür setzen, wie wichtig das ehrenamtliche Engagement jedes Einzelnen ist“, betonte Bezirkstagspräsident Josef Mederer bei der Verleihung der Bezirksmedaillen im Europäischen Künstlerhaus Oberbayern in Freising. Mederer bezeichnete ehrenamtlich Tätige als unverzichtbaren Teil der Gesellschaft: „Liebe Ehrenamtliche – wir brauchen Sie, egal in welchem Bereich Sie tätig sind! Wir brauchen Vorbilder, die uns die Werte vorleben, die das soziale Gefüge und die kulturellen Grundlage einer humanistisch geprägten, demokratischen und christlichen Gesellschaft ausmachen: Miteinander statt Gegeneinander. Inklusion statt Ausgrenzung. Sie zeigen uns, wie es geht. Sie helfen mit, unsere Gesellschaft an der Basis zusammenzuhalten – in der Nachbarschaft, im Ort, im Stadtteil oder in der Region. Dafür möchten wir Ihnen allen von ganzem Herzen danken!“
Vor diesem Hintergrund nannte es Mederer sehr erfreulich, dass es sehr viele Menschen gibt, die Dank ihrem Engagement für diese Auszeichnung geeignet erscheinen. „Stellvertretend für die vielen, die sich ehrenamtlich engagieren, hat der Bezirk Oberbayern Persönlichkeiten ausgewählt, die sich in unterschiedlichsten Gebieten ehrenamtlich engagieren und ehrt sie mit der Verleihung der Bezirksmedaille.“
Hier die Laudatio durch Bezirkstagspräsident Josef Mederer:
Anrede
„Gegen die Nacht können wir nicht ankämpfen, aber wir können ein Licht anzünden.“ Diese Aussage stammt von Franz von Assisi. Wenn ich diese Laudatio mit einem Zitat des Heiligen Franziskus beginne, passt das in mehrfacher Hinsicht. Und zwar nicht nur, weil unser Ehrengast – Bruder Martin Berni – einst Mitglied des Franziskanerordens und Leiter eines Klosters war und nach seinem Austritt die ökumenisch franziskanische Gemeinschaft San Damiano gegründet hat. Es passt zudem, weil das Zentrum seines Engagements die Straßenambulanz St. Franziskus in Ingolstadt ist. Vor allem ist es aber das Bild vom Licht im Dunkeln, das viel über das Wirken von Bruder Martin erzählt. Menschen, in deren Leben es mehr Dunkelheit als Licht gibt, schenkt er einen Funken Hoffnung, Sicherheit und Wärme.
Bruder Martin, sein Stellvertreter Oliver Markgraf und weitere ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich um die medizinische, pflegerische und ernährungstechnische Basisversorgung ihrer Schützlinge. In seiner kleinen Erste-Hilfe-Station versorgt Bruder Martin Wunden und übernimmt auch schon mal die Fußpflege. Als gelernter Krankenpfleger, der später unter anderem bei Mutter Teresa in Kalkutta und in der Münchner AIDS-Pflege gearbeitet hat, verfügt er über die nötigen fachlichen und menschlichen Kompetenzen. Kranken, denen er nicht weiterhelfen kann, leitet er an Ärzte weiter, die auch Menschen ohne Krankenversicherung behandeln. Bruder Martin hilft unbürokratisch, er unterstützt bei Behördenangelegenheiten, er vermittelt an Fachstellen – zum Beispiel wenn es um Wohnungs- und Arbeitssuche oder Suchttherapien geht – und er hört einfach zu.
Das Haus in der Ingolstädter Moritzstraße bietet Hilfebedürftigen eine Wärmestube, eine Kleiderkammer, eine Notschlafstelle, aber auch eine Koch- und Backwerkstatt. Im Meditationsraum, einer Oase der Ruhe, schöpft auch Bruder Martin neue Kraft – im Glauben und beim Gebet. Und so übernimmt er mit spürbarer Freude und Energie nicht nur die Hilfsangebote im Haus, sondern kümmert sich auch um die Finanzierung des Vereins und ist dabei – bis auf einen Zuschuss von der Stadt Ingolstadt, mit dem die Miete bezahlt wird – auf die Spendenbereitschaft der Menschen angewiesen.
Lieber Bruder Martin, Ihr Engagement ist mehr als ein Licht im Dunkel. Die Straßenambulanz St. Franziskus ist ein Leuchtturm, der in Not geratenen Menschen Halt und Orientierung bietet. Mit der Verleihung der Bezirksmedaille möchten wir Ihnen unsere Hochachtung aussprechen, Ihnen danken und Sie bitten: Machen Sie weiter so!
Bildmaterial zum Download
Das Foto zeigt Bruder Martin (Berni) (rechts) und Bezirkstagspräsident Josef Mederer.
Foto: Wolfgang Englmaier
Copyright: Pressestelle Bezirk Oberbayern
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